Patricia
Siebert

Hommage an Rumi – Ein Medley

Hommage an Rumi – Ein Medley

Mit der Minute, in der ich meine erste Liebesgeschichte hörte,
begann ich nach dir zu suchen,
nicht ahnend, wie blind das war.
Liebende treffen sich nicht letztendlich irgendwo.
Sie sind ineinander,
seit Anbeginn der Zeit.

Entfernt von einander wie Pole,
bin ich die Farbe des Einen,
und du die Farbe des Vielen.
Solange wir nicht ineinander atmen,
kann es keinen Garten geben.
Darum also wachsen Pflanzen und lachen uns aus,
Zaghafte, die sich fürchten vor Schöpfung.

Seit wir uns begegnet sind,
ist ein Spiel im Gange.
Im Geheimen mache ich einen Zug
und du erwiderst.
Doch blicke jetzt vom Brett auf und schaue:
Ich habe Räume von kristallner Weite und Lichte
in mir aufgespannt,
die ruft eine große Liebe zum freien Tanz.

In meinem Inneren brennt ein Samenkorn.
Ungeduldig, wild und unendlich süß.
Es wartet auf deine Befruchtung,
um zu leben.

Du bist mein Spiegel und das Gesicht darin.
Du bist mein Schmerz und das,
was den Schmerz heilt.
Du bist das kühle, süße Wasser
und der Krug, der es verteilt.

Jenseits der Vorstellungen von richtig und falsch
gibt es ein Feld.
Ich treffe dich dort.
Wenn sich die Seele im Gras niederlegt,
gibt es keine Zeit für Vertrauen oder Mangel an Vertrauen,
kein Morgen und kein Vielleicht,
nichts in diesem Sein
als reines Sein.

Geborgen durch die Nacht
sinken wir mit Anmut ineinander.
Und im goldnen Licht des neuen Tages,
wirfst du mich zurück,
wie du es mit deinem Haar tust.
Deine Augen sind dann trunken mit Gott,
und zeugen das Geheimnis der Schöpfung.

Wenn Liebe das Allinnerste erreicht,
schießen Erdausbrüche und helle Fontänen in die Luft.
Das Universum wird ein einziges spirituelles Wesen,
geboren aus vibrierendem, goldenem Atem.

Eines Tages, ich weis,
wirst du mich vollständig aus mir herausheben.
Ich werde tun, was Engel nicht tun können.
Deine Wimper wird auf meiner Wange ein Lied schreiben,
das bis dahin noch nie gesungen wurde.

In diesem Moment wird Liebe
zu Stille in mir.
Viele Wesen in einem Wesen,
in einem Korn tausende von Garben,
in einem Tropfen Tiefe des ganzen Ozeans
im Nadelöhr
eine sich drehende Nacht voller Sterne.

In uns ein ganzes Universum.

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